Verbrannte Schatten
Unerwartet findet Tim Fennhort in Hamburg den englischen Pub und trifft in dessen Umfeld auf Alex, in dem er nach ersten Widerständen glaubt, die große Liebe gefunden zu haben. Anfangs sieht das Ganze sehr vielversprechend aus, auch wenn Alex auf Fragen nach der Vergangenheit nur vage antwortet.
Eine scheinbare Verwechslung und Ungereimtheiten, als ein verloren geglaubter Brieffreund Tim besucht, erzeugen ein Klima des Misstrauens und der Eifersucht, das zur Trennung führt. Um diese zu verarbeiten und dem Schmerz zu entkommen, begleitet Tim den Brieffreund in dessen kalifornische Heimat und stößt auf Spuren in der Vergangenheit von Alex. Die Fährte führt die Freunde zu dunklen, ungelösten Geheimnissen.
Wieder in Hamburg, gefangen zwischen der Sehnsucht nach der verlorenen Liebe, dem Grauen über das Enthüllte und entschlossen, Antworten zu finden, fasst er einen fatalen Entschluss. Dieser öffnet das Tor zur Hölle, die Tim durchschreiten muss, um der Wahrheit auf die Schliche zu kommen.
Eine dramatische, mysteriöse, queere Love-Story, in der es um Freundschaft, dunkle Geheimnisse, Liebe und den Mut zur Ehrlichkeit geht.
Der ursprüngliche Titel des Buches lautete “Nowhere Man”.
Der Mann, der aus dem Nirgends kam und der jetzt hier ist. Dann wurde mir jedoch klar, dass der Titel zu wenig geheimnisvoll wirkt und so experimentierte ich und kam zum aktuellen Titel.
Entstanden ist die Idee zum Buch durch ein zufälliges Foto auf der Elbfähre.
Ein Jahr zuvor hatte ich nicht nur Roger, meinen amerikanischen Brieffreund, wieder gefunden, sondern auch den englischen Pub, das “Kemp’s” und so wurde das Lokal zu einem wichtigen Drehpunkt, der es auch ins Buch schaffte.
Jetzt, zehn Jahre später, nach der Aufnahme des auslösenden Fotos, hat der Roman endlich das Licht der Welt entdeckt. Der Judasengel wird vielleicht stets mein wichtigstes Buch bleiben – als literarisches Monument für die Frankfurter Homosexuellenprozesse von 1950/ 1951.
Mein liebstes ist auf jeden Fall das aktuelle. Zum augenblicklichen Zeitpunkt ist die Rückkehr von Hamburg nach Frankfurt dreieinhalb Jahre her, aber dennoch ist die Zeit in Hamburg ein wichtiger Meilenstein in meinem Leben. Ich denke gern und auch etwas wehmütig an die Zeit im Norden zurück.
Durch die “verbrannten Schatten” kann ich mich jederzeit zurückbeamen und zumindest gedanklich zeitlich zurückreisen.
Anders als die “Giftigen Tränen” und der “Judasengel”, bewegt sich hier die Love-Story nicht am Rande des politisch-sozialen Dramas bzw. des Krimis, sondern bildet den Mittelpunkt des Romans. Ich für meinen Teil bin mehr als zufrieden und sehe in meiner Fantasie schon die Hollywood-Verfilmung ![]()
Spannend, etwas Situationskomik, sehr gefühlvoll und mit einer gewissen Botschaft.
Zugleich konnte ich damit Menschen, die einen wichtigen Teil meines Lebens bilden, ein literarisches Denkmal setzen, so dass sie auch dann noch mit mir verbunden sein werden, wenn ich längst auf Wolke 7 sitze und die Korrektur der Evangelien vornehmen kann
In diesem Sinne danke an Roger, das “Kemp’s”, sowie der Hamburger Musikfamilie, mich zum Roman inspiriert zu haben.
